Was Dein Vibrator über Dich verrät…


…und vor allem an Wem!

Zwei neuseeländische Hacker haben ein smarten Vibrator gehackt. Dabei sind sie auf interessante Informationen gestoßen.

Egal ob Thermostat oder Kühlschrank, geht es nach der Industrie, sollte bald jedes Gerät in allen Haushalten mit dem Internet verbunden sein. Neben gewissen Vorteilen darf allerdings nicht vergessen werden, dass diese Geräte mit all ihren Informationenen über uns, auch zu einem lohnenden Ziel für staatliche Kontrolle und Hacker werden. Wie persönlich diese Daten sein können, zeigte jetzt ein neuseeländisches Hacker-Duo. Den unter den Pseudonymen „follower“ und „goldfisk“ agierenden IT Experten gelang es, einen Bluetooth-fähigen Vibrator zu hacken.

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(Foto: Standard Innovation Corporation)

Dabei schafften sie es nicht nur, die Kontrolle über das Gerät an sich zu bekommen, sondern sie konnten auch extrem intime Informationen über die Nutzer auslesen. Die zum We-Vibe getauften Smart-Vibrator gehörende App erfasst dabei einmal pro Minute die Temperatur des Geräts sowie jede Änderung an der Intensität. Diese Daten können nicht nur von Hackern abgefangen werden, sondern werden von der App auch regelmäßig an den Hersteller des Produkts gesendet. Anhand dieser Informationen lässt sich leicht ermitteln, wie oft das Sex-Spielzeug bei seinem jeweiligen Besitzer zum Einsatz kommt.

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We-Vibe: Das smarte Sex-Spielzeug verrät Hackern und dem Hersteller extrem persönliche Nutzerdaten. (Foto: Standard Innovation Corporation)

So wird aus dem kleinen Freund in der Handtasche schnell ein Spionage-Vibrator! 

Der We-Vibe-Hack macht deutlich, welches Überwachungspotenzial in vernetzten Geräten steckt. Laut Angaben des Herstellers von We-Vibe werden die Daten nur zur Marktanalyse erhoben. Allerdings enthalten die Datenschutzbestimmungen des Vibrators das Recht für die Standard Innovation Corporation vor, persönliche Daten, sofern angefordert, auch an Strafverfolgungsbehörden weiterzugeben. Neben Hackern können damit auch staatliche Organe all diese Daten zugreifen um erschreckend intime Profile von Menschen anzulegen.

Und während ihr euer Vergnügen allein oder mit We-Vibe auch zu zweit in inniger Nähe oder großer Entfernung intim geniesst, denkt immer daran, dass ab nun auch immer ein Dritter mit im Spiel ist, getreu dem Hersteller Versprechen: We-connect…

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We-Vibe = We-connect

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Veröffentlicht in Allgemeines, Produkte
5 comments on “Was Dein Vibrator über Dich verrät…
  1. Die Überschrift ist natürlich reißerisch, aber ich habe auch schon diverse Artikelzu dem Thema Datemissbrauch geschrieben und denke nicht selten an George Orwells Zukunfstroman, der bereits vor Jahren seine Erfüllung fand, denn „Big Brother is watching you“ ist gewaltig auf dem Vormarsch und macht die Menschen gläsern, ohne das diese überhaupt Kenntnis davon nehmen. In elektrischen Zahnbürsten, Thermostaten, Küchengeräten, eben in jenen alltäglichen Dingen die wir so gerne unbewußt nutzen, ganz zu schweigen vom Smartphone oder dem eigenen Wagen. Immer hinterlassen wir Spuren über Aufenthaltsort, Dauer, Häufigkeit, Zeiten usw., bis ein nahtloses Profil entseht, welches Auschlüsse über Erkrankungen, Neigungen, Meinung und sozialem Verhalten Aufschluss gibt. Wollen wir das alle? Nein, aber wir machen uns auch keine Gedanken warum ein Apple Nutzer mehr im Internet bezahlt als ein alter Stand PC. Sollten wir aber …

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  2. Consiliarius sagt:

    Reißerisch JA, lieber Arno. Aber im Wald der medialen Überflutung muss auch ich mir „Gehör“ verschaffen.

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  3. Absolut und gut, dass ich meinem ersten Impuls nicht zu lesen, dank deiner vielen guten Artikel, nicht gefolgt bin 😉

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  4. Consiliarius sagt:

    Danke für das Lob.

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  5. […] Wie ich bereits im August 2016 berichtete, hatten zwei neuseeländische Hacker einen fast unglaublichen Datenskandal aufgedeckt: […]

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